Die Papstregesten der Erzbischöfe von Reims, insgesamt 1162 Nummern, sind das erste Quellencorpus, das im Rahmen der »Gallia Pontificia online« (GPO) der Forschung zugänglich gemacht wird. Somit liegt erstmals die umfassende Dokumentation der Kurialbeziehungen des wichtigsten französischen Erzbischofs im frühen und hohen Mittelalter vor.
Das Material stammt aus dem Nachlass des am 29. November 2015 verstorbenen Aachener Mediävisten Ludwig Falkenstein, eines der besten Kenner der Reimser Geschichte im Mittelalter. Jean-Loup Lemaitre hat ihm einen ausführlichen Nachruf gewidmet (Francia 43 [2016], S. 469–473). Das Recht, seinen wissenschaftlichen Nachlass auszuwerten und zu veröffentlichen, übertrug die Witwe, Ruth Falkenstein, an Rolf Große.
Ludwig Falkenstein begann seine Arbeit an den Reimser Papsturkunden bereits 1965 und widmete sich ihnen bis kurz vor seinem Tod. Leider blieb es ihm nicht vergönnt, die Arbeit für die Veröffentlichung endgültig abzuschließen. Deshalb war es nötig, die Texte einer erneuten Durchsicht zu unterziehen und für die digitale Publikation aufzubereiten.
An diesem Vorgang tragen Robert Friedrich und Sebastian Gensicke entscheidenden Anteil. Als Doktoranden am DHIP beschäftigt, haben sie die Regesten, unter Leitung von Rolf Große, nicht nur redaktionell bearbeitet, sondern auch um ca. 30 Nummern ergänzt und nach dem CEI/TEI-Schema in XML ausgezeichnet. Neuere Editionen, Regestenwerke und Literatur wurden nachgetragen; dabei konnte allerdings keine Vollständigkeit erreicht werden. Zudem wurden Links zu Digitalisaten von Literatur und Handschriften eingefügt.
Unterstützt wurden sie von Praktikantinnen und Praktikanten am DHIP, vor allem von Sarah Anabel Lang, ferner von Thomas Billard, Isabel Dillenberger, Ronja Fischer, Leonhard Fleischer, Paul Förder, Hilda Hetz, Michaela Kästl, Thomas Lebrun, Colombe le Roy, Maria Weidinger und Simon Wellner.