1098
Erzbischof Wilhelm (1176–1202) (1184 Frühjahr)
Papst Lucius III. (1181–1185) Philipp II. August, König von Frankreich, an
Lucius III.: Die Unredlichkeit seiner Gegner zwinge ihn, neue Ratschläge einzuholen und Hilfen zu erbitten. Sein
Onkel Wilhelm, Erzbischof von Reims, sei ihm bei Beratungen ein wachsames Auge und eine rechte Hand in den Regierungsgeschäften. Der Papst habe ihn zu sich gerufen und mit Schreiben eingeladen (Deperditum, oben Nr.
1097,
JL – ). Er, der König, habe ihn jedoch im Augenblick höchster Notwendigkeiten zurückgehalten und richte an ihn, den Papst, deshalb eine Bitte, da er ohne den Erzbischof nicht auskommen könne. Er sende zu ihm an seiner statt seinen Familiaren
Stephan, Abt von Sainte-Geneviève, den er wohlwollend empfangen und zu dem er Vertrauen haben solle.
— Fidelis semper ecclesie. gpo.pages.regest.ueberlieferung
Brief Stephans von Tournai im Auftrag König Philipps II. August, (zwischen März und August) (ed.:
Migne, PL 211, Sp. 391C–392C, Nr. 101;
Desilve, Lettres d’Étienne de Tournai, S. 136–137, Nr. 117;
Delaborde, Recueil des actes de Philippe Auguste I, S. 136–138, Nr. 109).
gpo.pages.regest.regests
Lohrmann/Teske, Papsturkunden in Frankreich N. F. 8, S. 119, Nr. 117 (zu 1184 März–August).
gpo.pages.regest.sachkommentar
Das Schreiben ist spätestens auf April/Mai zu datieren. Da trotz des königlichen Ersuchens der Erzbischof von Reims bereits Ende August 1184 ein päpstliches Privileg in Verona unterzeichnete (siehe unten Nr.
1101,
JL 15454 und Nr.
1103,
JL 15070), dürfte der Papst auf das vorliegende Schreiben wahrscheinlich mit einer erneuten dringenden Bitte an den König und erneuter Einladung an den Erzbischof reagiert haben; vgl. unten Nr.
*1099.