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Erzbischof Samson (1140–1161) (1161, vor Ende September)
Papst Alexander III. (1159–1181) O(ddo), Kardinaldiakon der römischen Kirche, an
S(amson), Erzbischof von Reims:
Walter van Vladslo habe geklagt, der
Abt von Sint-Pieters in Gent habe sich gewisse
altaria und einen Personat unrechtmäßig angeeignet. Nach beider Vorladung habe er dem Bericht Walters entnommen, dass seine Forderung nichtig sei, da er fordere, die
altaria und den Personat, den sein Vater innegehabt, erblich zu besitzen. Aus der dazu vorgelegten Urkunde des
Grafen (Dietrich) von Flandern gehe jedoch hervor, dass Walter und andere nach Erhalt von 64 Mark Silber durch den Abt in Gegenwart des Grafen, der sich dafür zum Bürgen gemacht habe, und vieler Zeugen, dazu auf einen Rechtsstreit Verzicht geleistet hätten. Er solle weder Walter noch irgendwelche andere darüber anhören noch den Abt oder eine andere Person deswegen in Anspruch nehmen. Die Priester, welche die
altaria innehielten und denen der Erzbischof nach der Klage des Walter die Amtsausübung untersagt habe, habe er absolviert und dessen unredlicher Forderung ewiges Schweigen auferlegt.
— Gualterus de Flardeslo. gpo.pages.regest.original
Gent, Rijksarchief, Sint-Pieters, Nr. 1158 (240).
gpo.pages.regest.editionen
van Lokeren, Chartes Gand I, S. 143, Nr. 240;
de Hemptinne/Verhulst, De oorkonden der graven van Vlaanderen I, S. 206–208, Nr. 126bis (Auszug).
gpo.pages.regest.regests
Weiss, Urkunden, S. 214, Nr. 9.
gpo.pages.regest.sachkommentar
Das ungefähre Datum wird durch den Beginn der Legation des Kardinals und den Tod des Erzbischofs (21. September 1161) bestimmt. Siehe
Janssen, Päpstliche Legaten, S. 72, Anm. 56. Der abgewiesene Kläger war Sohn eines Klerikers Tancmar. Seine Ansprüche gingen darauf zurück, dass er eine Kirchleihe für einen Teil eines persönlichen Erbes hielt. Siehe
de Hemptinne/Verhulst, De oorkonden der graven van Vlaanderen I, S. 208, Anm. 3, die auf eine unedierte Urkunde des Bischofs Gérald von Tournai von 1161 zur Sache hinweisen.