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Erzbischof Heinrich (1162–1175) Tours, (1162) Dezember 20 Papst Alexander III. (1159–1181) Alexander III. an
Hein(rich), Erzbischof von Reims: Der Erzbischof habe miterlebt und später aus dem Bericht des
Abtes Hein(rich) von Hautecombe (cne Saint-Pierre-de-Curtille, c. Ruffieux, arr. Chambéry, Savoie) erfahren, wie eindringlich
L(udwig VII.), König von Frankreich, für
(Manasses), Bischof von Orléans, beim Papst eingetreten sei und ihm mündlich und durch häufige Boten wiederholt Bitten habe vortragen lassen. Er solle dem Papst schnell seinen Rat eröffnen. Der Erzbischof müsse seinen Willen ändern, um in diesem Punkt dem König zu willfahren. – Er wünsche, ihn nach Weihnachten bei sich zu haben.
— Corporali quondam presentia. gpo.pages.regest.kopialeUeberlieferung
Kopie (Ende 12./Anfang 13. Jh.):
Arras, BM, Ms. 0713 (0964), fol. 11vb–12ra, Nr. 41.gpo.pages.regest.editionen
gpo.pages.regest.sachkommentar
Siehe
Falkenstein, Doppelwahl, S. 464–465. Bischof Manasses von Orléans galt als Vertreter der »kaiserlichen« Partei am Hofe König Ludwigs VII. von Frankreich; über ihn und seine Rolle vor dem geplanten Treffen bei Saint-Jean-de-Losne,
Schmale, Friedrich I., S. 350–351. Als scharfer Kritiker des Bischofs gilt Letold, einer der Pröpste des Domkapitels von Sainte-Croix in Orléans. Ihn sieht man als Verfasser eines boshaften Briefes an, den das Domkapitel an Alexander III. richtete (ed.:
RHF 15, S. 765A–766B, Nr. 23); siehe
Bischoff, Vagantenlieder aus der Vaticana, S. 91–93;
Ramackers, Papsturkunden in Frankreich N. F. 6, S. 10, Anm. 5. Zu einer Stellungnahme des alexandrinisch gesinnten Klerus über den Bischof in den Anfängen des Schismas vgl. auch das Schreiben des Petrus Pisanus, Dekan von Saint-Aignan in Orléans, an Alexander III. (ed.:
RHF 15, S. 780D–781B, Nr. 46).