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Erzbischof Heinrich (1162–1175) Lateran, (1166) November 30 Papst Alexander III. (1159–1181) Alexander III. an
H(einrich), Erzbischof von Reims: Noch in
Frankreich (vor Herbst 1165) habe er im Streit um die
Kirche von Crapeaumesnil (c. Lassigny, arr. Compiègne, Oise) zwischen dem
Bischof (Balduin II.) von Noyon und dem
Bischof T(heoderich) von Amiens diese dem Bischof von Noyon zugesprochen (Deperditum, oben Nr.
*636,
JL – ). Da die
Kleriker von Roye (arr. Montdidier, Somme) die Zehnten dieser Kirche beansprucht hätten, habe er dem Erzbischof die Entscheidung gemäß dem Schreiben übertragen, das er dem Bischof von Noyon über das ergangene Urteil habe zugehen lassen (Deperditum,
JL – ). Der Erzbischof habe gegen die
Kirche von Roye entschieden, deren Kanoniker sich indes weigerten, das Urteil anzuerkennen. Er solle innerhalb von 30 Tagen nach Erhalt dem Bischof von Noyon alles zurückerstatten und entstandenen Schaden ersetzen lassen, anderenfalls erneut das zuvor ohne Leistung einer Genugtuung aufgehobene Interdikt verhängen.
— Cum in regno Francorum. gpo.pages.regest.kopialeUeberlieferung
Kopie (Ende 12./Anfang 13. Jh.):
Arras, BM, Ms. 0713 (0964), fol. 12rb–12va, Nr. 43 (Dat. Lat. II. kl. Dec.).gpo.pages.regest.editionen
gpo.pages.regest.regests
JL 11254;
Lohrmann, Papsturkunden in Frankreich N. F. 7, S. 98, Nr. 37.
gpo.pages.regest.sachkommentar
Kirche und Pfarrei lagen in der Diözese Noyon, in deren Pouillé von ca. 1380 der Bischof von Noyon als Inhaber der Kollatur bezeugt wird;
Longnon, Pouillés de la province de Reims I, S. 227D.
Der Tod des Bischofs Thierry wird im Nekrolog zum 13. November erwähnt;
Roze, Nécrologe de l’Église d’Amiens, S. 168;
Newman, Le personnel de la cathédrale d’Amiens, S. 28, Nr. 38. Da der Bischof aber noch 1165 geurkundet hat, dürfte das päpstliche Mandat zu (1166) November 30 gehören, siehe ibid., S. 29, Nr. 38b. Zur Aufhebung des Interdikts ohne vorausgehende Leistung von Genugtuung,
Falkenstein, Beispiele für Mischformen, S. 361, Anm. 114.