891
Erzbischof Heinrich (1162–1175) Tusculanum, (1171–1172) Juli 14 Papst Alexander III. (1159–1181) Alexander III. an
H(einrich), Erzbischof von Reims: Er habe aus der ihm übersandten Klage eines
Reimser Bürgers Sebertus folgendes erfahren: Als er von einem
Galvinus und dessen
Ehefrau nach Leistung eines Eides ein Haus gekauft habe, hätten sie ihm dabei eidlich versprochen, ihn zu keiner Zeit deswegen zu belästigen. Nunmehr jedoch suchten sie ihn unter Missachtung des Eides wegen des besagten Hauses zu behelligen. Er solle G. und dessen Ehefrau abmahnen und dazu zwingen, den S. wegen des Hauses nicht zu behelligen, ihn aber wegen des verletzten Eides so zu bestrafen, dass sie einsähen, wie verwerflich es sei, wissentlich einen geleisteten Eid zu verletzen.
— Querelam Seberti Remen(sis) ciuis. gpo.pages.regest.kopialeUeberlieferung
Kopie (Ende 12./Anfang 13. Jh.):
Arras, BM, Ms. 0713 (0964), fol. 72vab.gpo.pages.regest.editionen
gpo.pages.regest.sachkommentar
Desportes, Reims et les Rémois, S. 85, hat aus dem Text dieses und eines weiteren Mandats, unten Nr.
985 von (1173–1174) August 31 (
JL 12319), folgenden Vorwurf an die Adresse des Erzbischofs hergeleitet: »après avoir dû restituer aux échevins le jugement des affaires en sa cour temporelle, faisait en sorte d’évoquer le plus grand nombre possible de causes devant son tribunal d’église. Alors que la juridiction foncière était par excellence le domaine de la justice laïque, on a la surprise de voir dans certaines lettres l’archevêque connaître de causes purement immobilières. […] Ces deux exemples suffisent à montrer l’extension de compétence que la juridiction cléricale s’assurait en prenant prétexte de la rupture du serment qui accompagnait toute convention importante.« In Wirklichkeit dürfte der ausbedungene Eid bei der Auflassung und dem Erwerb von Immobilien, der jeden, der den Verkauf anfocht, vor ein kirchliches Gericht führte, als zusätzliche Sicherheit für Veräußerer und Erwerber auf ihre eigene oder ihrer Berater Initiative zurückgegangen und ebenso wie die Auswahl des Delegaten weitgehend Sache der Parteien gewesen zu sein, auf die der Delegat, allein um einer
recusatio iudicis zuvorzukommen, kaum Einfluss gehabt haben dürfte.