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Erzbischof Heinrich (1162–1175) Papst Alexander III. (1159–1181) Alexander III. an
H(einrich), Erzbischof von Reims: Klage des
Abtes und der Brüder der Kirche von Moiremont (c. et arr. Sainte-Menehould, Marne) gegen adlige Herren, den
Grafen (Heinrich II.) von Grandpré (arr. Vouziers, Ardennes),
Engebrandus von Autry (c. Monthois, arr. Vouziers, Ardennes) und dessen
Sohn, Petrus de Liri,
Thomas de Suen.,
Dudo Ferrandus, dessen
Neffe Guericus und
Albert, Vogt de Warno, die ihrer Kirche Gewalttaten antäten und sie schädigten. Der Erzbischof solle, falls es sich so zugetragen, die erwähnten Männer nachdrücklich abmahnen, innerhalb von 30 Tagen nach Erhalt angerichtete Schäden, bei Wegfall einer Appellation, in voller Höhe zu ersetzen und von ähnlichen Missetaten künftighin abzusehen. Wollten diese nach seiner Ermahnung nicht Ruhe geben, solle er in ihren Ländereien, bei Wegfall einer Appellation, Gottesdienste zu feiern verbieten und, falls sie nicht einmal so davon abließen, ihre Personen exkommunizieren. Wenn Albert aus einem anderen Grund exkommuniziert sei, wie ihm mitgeteilt, solle er ihn auch wegen des hier erörterten Vergehens exkommunizieren und sowohl ihn als auch die Übrigen in seiner Kirchenprovinz bis zur Leistung angemessener Genugtuung öffentlich meiden lassen.
— Conquerentibus nobis dilectis filiis nostris abbate et fratribus Maurimontensis ecclesie. gpo.pages.regest.kopialeUeberlieferung
Kopie (Ende 12./Anfang 13. Jh.):
Arras, BM, Ms. 0713 (0964), fol. 82vb–83ra.gpo.pages.regest.editionen
gpo.pages.regest.sachkommentar
Die Klage gegen den ersten Beklagten, den Grafen Henri II de Grandpré, wird bei
de Barthélemy, Notice historique sur la maison de Grandpré, S. 99–100, erwähnt, das Mandat aber Innocenz III. zugewiesen und zu »1175 (nouv. style ?)« eingereiht. Dort wird auch auf den ohne Datum überlieferten Bericht eines Landdekans (des Dekanats Sainte-Menehould) aus Auve (c. Givry-en-Argonne, arr. Sainte-Menehould, Marne) an Guillaume aux Blanches Mains, Erzbischof von Reims, Kardinal der römischen Kirche, Legat des apostolischen Stuhls, und seine Amtsträger hingewiesen, in dem der Graf von Grandpré zweimal schwerer Übergriffe auf die Abtei Moiremont beschuldigt wird (ed.:
Gallia christ. 10, Instrumenta, Sp. 175E–176D, Nr. 34). Darin wird bezeugt, dass nach Schenkung durch Bischof Gaufrid von Châlons-en-Champagne (1131–1141) die Kirche de Mangermont stets der Abtei Moiremont gehört und diese den dafür fälligen Zins stets den Landdekanen (von Sainte-Menehould) entrichtet habe. Zu dieser Form des Toponyms
Longnon, Dict. topogr. Marne, S. 167.