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Erzbischof Arnulf (989–991, 997–1021) Papst Silvester II. (999–1003) Silvester II. an
Arnulf, Erzbischof von Reims: Da seine Abdankung der römischen Zustimmung entbehre, solle er nach Rückgabe von Stab und Ring seines erzbischöflichen Amtes walten und mit allen Insignien, die zur
Metropole der heiligen Kirche von Reims gehörten, versehen, das Pallium an den dazu bestimmten Festen tragen, die Weihe der Frankenkönige und der ihm untergebenen Bischöfe vornehmen und das Amt in vollem Ausmaß kraft apostolischer Vollmacht führen. Bestätigt das Erzbistum und die ihm unterstellten Bistümer mit allem Zubehör bei Geltung des Testaments des
hl. Remigius.
— Apostolici culminis est. gpo.pages.regest.kopialeUeberlieferung
Kopien (17. Jh.):
Vatikanstadt, BAV, Barb. lat. 3043, fol. 265rv; Paris, BNF, Baluze 129, fol. 188rv.gpo.pages.regest.editionen
Duchesne, Historiae Francorum scriptores II, S. 843–844, Nr. 55;
Labbe/Cossart, Sacrosancta concilia 9, Sp. 778AD, Nr. 2;
Marlot, Metropolis Remensis historia II, S. 56–57;
Gallia christ. 10, Instrumenta, Sp. 20D–21B, Nr. 17;
RHF 10, S. 425D–426C, Nr. 106;
Migne, PL 139, Sp. 273C–274B, Nr. 3;
Havet, Lettres de Gerbert, S. 239–240, Nr. 4;
Zimmermann, Papsturkunden II, S. 712–714, Nr. 366 (mit Angabe der älteren Editionen).
gpo.pages.regest.regests
JL 3908 (zu Ende 999);
J3 8385;
Böhmer/Uhlirz, RI II,3, Nr. 1311a;
Böhmer/Zimmermann, RI II,5, Nr. 867 (mit Angabe der älteren Regestenwerke).
gpo.pages.regest.sachkommentar
Die ältere Zuweisung des ohne Datum überlieferten Privilegs zu Anfang Januar 999 beruht auf einer anfechtbaren Konjektur, da der Arnulf der Synodalakten am ehesten mit dem dabei anwesenden Bischof von Halberstadt zu identifizieren ist. Die ältere Annahme, Arnulf von Reims habe bei Silvester II. um das Pallium nachgesucht, ist deshalb unhaltbar, weil der Vorgänger Silvesters II., Gregor V., es ihm bereits neu verliehen und durch Abbo von Fleury hatte zustellen lassen; vgl. oben Nr.
225 (
J3 8309, *8313).
Martí Bonet, Roma, S. 145–146 sieht das Privileg, einem Palliumprivileg vergleichbar, als entscheidenden Akt zur Wiedereinsetzung Arnulfs an, da er die Nachricht über die Überbringung des Palliums durch Abbo von Fleury nicht kennt; dagegen
Falkenstein, Palliumverleihungen, S. 198, Anm. 96.
Böhmer/Zimmermann, RI II,5, Nr. 803, sieht das Privileg Silvesters II. als Zeugnis dafür an, dass Arnulf damit »völlig restituiert« worden sei.