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Erzbischof Heinrich (1162–1175) Papst Alexander III. (1159–1181) Alexander III. an
H(einrich), Erzbischof von Reims: Als
Petrus und
Ric(hard), Überbringer, von
Guido (II.) von Châtillon(-sur-Marne, arr. Reims), des Mordes angeklagt, zum vergangenen Pfingstfest (12. Mai) an den Papst appelliert hätten, sei G(uido) zu diesem Termin nicht erschienen noch habe er einen Bevollmächtigten entsandt. Als der Papst ihm, dem Erzbischof, durch Schreiben (Deperditum, oben Nr.
*581,
JL – ) geboten habe, G. abzumahnen und streng dazu anzuhalten, entweder die beiden in Ruhe und Frieden zu belassen, oder sich zum Fest des
hl. Petrus (29. Juni) vor dem Papst zum Prozess einzufinden, sei dieser weder erschienen, noch habe er von Schikanen der beiden abgelassen. Er gebiete ihm erneut, Guido mit aller Strenge zu zwingen, von den Schikanen abzulassen und ihnen weder etwas anzutun noch antun zu lassen.
— Cum Guid(o) de Castellion(e). gpo.pages.regest.kopialeUeberlieferung
Kopie (Ende 12./Anfang 13. Jh.):
Arras, BM, Ms. 0713 (0964), fol. 6vb, Nr. 10 (bis zu: sine molestatione ali-).gpo.pages.regest.editionen
gpo.pages.regest.sachkommentar
Bei dem Beschuldigten, der mit dem Erzbischof verwandt war, dürfte es sich um Gui (II.), seigneur de Montjai et de Châtillon, handeln, der in dritter Ehe eine Tochter des Grafen Robert de Dreux aus dessen dritter Ehe mit Havise de Dreux, Agnès de Dreux, geehelicht hatte; siehe
Duchesne, Histoire de la maison de Chastillon sur Marne, Preuves, S. 27;
Newman, Seigneurs de Nesle I, S. 206 a, c. Sie war somit eine Nichte des Erzbischofs und eine Halbschwester des Philipp,
archidiaconus maior, und des Henri de Dreux, der Thesaurar des Metropolitankapitels in Reims war. Über die beiden anderen Beteiligten und die vorausgegangenen Vorgänge war Näheres nicht zu ermitteln.