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Erzbischof Heinrich (1162–1175) Anagni, (1173) September 6 Papst Alexander III. (1159–1181) Alexander III. an
Hein(rich), Erzbischof von Reims: Da dem Vernehmen nach von einer Heirat zwischen dem
Sohn L(udwigs), König von Frankreich, und einer
Tochter des
F., des sogenannten Kaisers nach langem Schweigen wieder die Rede sei, befürchte er daraus für sich, für die Kirche und für das
Königreich Frankreich Verwicklungen und Gefahren. Er mache ihn darauf aufmerksam und weise darauf hin, da er wisse, dass dies nicht ohne seinen Rat und den
W(ilhelms), Erzbischof von Sens und Legat des apostolischen Stuhls, ins Werk zu setzen sei. Da er dem Erzbischof besonders vertraue und davon wisse, dass der
König bereitwillig seinen Ratschlägen und Mahnungen sein Ohr leihe, ermahne er ihn und gebiete ihm, darauf achtzugeben, dass es dabei um seine Sache gehe, und alle Mühen aufzuwenden, dass die Angelegenheit widerrufen oder, falls dies nicht möglich sei, Vorsorge getroffen werde, damit die Kirche Gottes dabei keinen Nachteil erleide und seine Wachsamkeit verdientermaßen empfohlen werden dürfe. Er solle dem König wirksam raten, gegen seine Feinde vom Himmel her, nicht von einem Menschen Hilfe zu erflehen.
— Cum de contrahendo. gpo.pages.regest.kopialeUeberlieferung
Kopie (Ende 12./Anfang 13. Jh.):
Arras, BM, Ms. 0713 (0964), fol. 81vb–82ra.gpo.pages.regest.editionen
gpo.pages.regest.regests
JL 12320 (zu 1173–1174);
Cartellieri, Philipp II. August I, Beilagen, S. 55, Nr. 24 (zu 1173).
gpo.pages.regest.sachkommentar
Siehe
Böhmer/Opll, RI IV,2,3, Nr. 2035;
Cartellieri, Philipp II. August I, S. 22;
Kienast, Deutschland und Frankreich I, S. 224, der indes irrtümlich meint, auch in Nr.
814 von (1171) Februar 28 (
JL 11883) sei von dem Plan, Philipp II. mit einer Tochter des Kaisers zu verheiraten, die Rede gewesen. Welche der Töchter Friedrichs I. hier in Betracht käme, Agnes oder Beatrix, deren Namen bekannt sind, war bislang nicht zu klären. Zu den Töchtern
Baaken, Altersfolge der Söhne Friedrich Barbarossas, S. 48;
Assmann, Friedrich Barbarossas Kinder, S. 450–455.